
Krankheiten
Krankheiten und Verletzungen:
An dieser Stelle soll keine Sprechstunde bei einem reptilienkundigen Tierarzt ersetzt werden, sondern lediglich die Art und Weise der auffällig gewordenen Erkrankungen und ggf.. auch die erfolgreiche Behandlung beschrieben werden. In der Haltung von Reptilien sind einige Vorkehrungen zu treffen, damit typische Krankheitsbilder im Keim erstickt oder zumindest minimiert werden. Oberstes Gebot ist die Reinlichkeit im künstlichen Lebensraum, was sich in täglichem einsammeln des Kot und die Reinigung der Trinkgefäße äußert. Wir halten unsere Leguane auf einem sehr begrenzten Raum, demnach ist alles nötige zu tun, damit wir unsere Tiere gesund erhalten können.
Quarantäne:
Jedes neu hinzugebrachte Tier, das in eine bestehende Gruppe integriert werden soll, egal welcher Herkunft, muss zuerst die Quarantänezeit von mind. 4 - 8 Wochen hinter sich bringen. Dazu ist das Tier in ein leicht zu reinigendes Glasterrarium zu verbringen. Glas bietet sich daher an, weil es auch mit scharfen Desinfektionsmittel gereinigt werden kann. Für Tiere unbekannter Herkunft wird immer empfohlen ein Quarantänebecken ohne weitere Gestaltung, lediglich mit einem leicht zu reinigenden Wassernapf, eine Schlafhöhle, sowie einen Kunstfelsen mit säurefester Oberfläche auszustatten. Als Boden bietet sich Zewa oder Zellstoff an. Gleiches gilt, wenn man ein neu erworbenes Tier in eine bereits bestehende Gruppe integrieren möchte. Erst nach Kotoder Parasitenuntersuchung ist es anzuraten, die Tiere zusammen zu führen. Etwas anders sieht es aus, wenn ein Leguan aus dem eigenen Bestand erkrankt ist. Wir verwenden wenn es nötig wird, ein Glasterrarium mit einer leicht strukturierten niedrigen Rückwand, sowie ein modellierter Boden, um den Tieren ein wenig Halt und Sicherheit zu geben. Die Oberfläche ist mit einer Sand/Epoxidmischung versehen und demnach widerstandsfähig gegenüber von Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Wichtig ist, das sich weder Temperatur noch Beleuchtung vom normalen Terrarium unterscheiden.Ekzem:

Nekrose:

Verletzungen:
Wie bereits angemerkt treten einige typische Verletzungen während der Paarung auf. Dazu gehören auf jeden Fall die regelrecht zerpflückten Nackenbereiche der Weibchen. Paarungsbereite Männchen, die einen zu großen Druck auf die Weibchen ausüben, sind ein Garant für derartige Verletzungen im Nackenbereich.
Links sehr gut erkennbar die tiefen Wunden, die ein Männchen durch den Nackenbiss erzeugen kann. Sofern die Möglichkeit besteht ist das Männchen vorläufig aus dem Terrarium zu entfernen, damit der Genesung des Weibchens keinerlei Hinternisse in Form von weiteren Paarungsversuchen entgegen steht. Wir konnten bei dieser Art der Verletzung sehr gute Ergebnisse mit Tyrosur in Form von Puder erzielen. Gerade die Verletzungsgefahr während den Paarungen wird leider zu wenig Beachtung geschenkt. Nicht um eine grausame Szenerie darzustellen, sondern einfach um zu dokumentieren, was alles im Laufe der Jahre vorgefallen ist, erwägt mich dazu, hier einige der Verletzungen auch bildlich darzustellen, damit zukünftige Halter auch erkennen, was auf sie zukommen kann.

Auf den beiden unteren Aufnahmen die Paarungsspuren an einem Bicinctores Weibchen.

Auf der Flucht wurde es zuerst vom Männchen am linken Oberschenkel erwischt um dann nach vollzogenem Deckakt gleich noch in den Kopf gebissen zu werden. Nachdem das Männchen ca. 14 Tage alleine gehalten wurde, gestaltete sich das erneute Zusammensetzen als sehr unproblematisch und derartige Attacke ist auch bisher bei dieser Gruppe nicht mehr vorgekommen. Die Wunden sind gut bis sehr gut verheilt.
Diese oder anderartig gestallteten Verletzungen treten bei langjährig zusammen gepflegten Paaren wie aus dem Nichts auf, genau so rasch können sie aber auch wieder abebnen. Veruche bei unseren Tieren haben ergeben, das die heute zur Verfügung stehende UV-Beleuchtung in den Terrarien ein etwas ausgeprägteres Paarungsverhalten auslösen kann, zum anderen haben aber auch die verfolgten Weibchen nicht die Möglchkeiten wie in der Natur, sich durch einen Sprint dem Verfolger zu entziehen. Viele dieser Verletzungen sind also "hausgemachter Natur".


Diese oder anderartig gestallteten Verletzungen treten bei langjährig zusammen gepflegten Paaren wie aus dem Nichts auf, genau so rasch können sie aber auch wieder abebnen. Veruche bei unseren Tieren haben ergeben, das die heute zur Verfügung stehende UV-Beleuchtung in den Terrarien ein etwas ausgeprägteres Paarungsverhalten auslösen kann, zum anderen haben aber auch die verfolgten Weibchen nicht die Möglchkeiten wie in der Natur, sich durch einen Sprint dem Verfolger zu entziehen. Viele dieser Verletzungen sind also "hausgemachter Natur".

Darmvorfall:
Bei einem unserer Nachwuchsmännchen stellte ich nachmittags etwas Blut im Terrarium fest, sowie ein apathisches Tier, das sich nicht mehr bewegte. Bei genauerer Betrachtung stellt ich etwas rotes unter dem Jungtier fest, was ich mir genauer anzusehen hatte. Da niemand sicher sein konnte, wann dies geschehen war, ging alles sehr schnell, sofort das Tier in eine Überwinterungsschale mit nassem Zewa ausgestattet damit der Darm nicht austrocknet und sofort los zum Tierarzt. Dieser Darmvorfall wurde mittels massieren und leichtem Druck mit einem Wattestäbchen wieder in die ursprüngliche Lage versetzt.


Das Ergebnis möchte ich auch nicht schuldig bleiben
